Stimmen Sie mit ab: Vergeben Sie den Vulgarius 2017…

Die Straßen sind laut genug. Aber es geht noch lauter als nötig: Mutwilliger Straßenverkehrslärm belästigt, macht krank und beeinträchtigt die Lebensqualität von Millionen Bundesbürgern. Und während Milliarden in Lärmschutzmaßnahmen investiert werden, gibt sich die Fahrzeugindustrie und ein Teil ihrer Kunden alle Mühe, dass die Fahrzeuge (natürlich außerhalb der Messzyklen der Normen) um ein Vielfaches lauter sind als vorgesehen. Und die Politik lässt sie gewähren.

Die einen kaufen die Lärmschutzfenster, die anderen die Sportauspuffe.
Die einen haben ihren Spaß, die anderen einen Herzinfarkt.

Noch nie waren die Fahrzeuge so leise wie heute – auf den Zulassungspapieren. Und doch gibt es immer mehr laute Fahrzeuge (Motorräder, Sportwagen, SUVs, Quads) im öffentlichen Verkehr. Wir wagen die Aussage: Nie waren sie lauter als heute – dank Techniktricks. Ein einziger Poser mit offenem Auspuff weckt nachts in einer Stadt einen ganzen Straßenzug. Und hunderte laute Kräder in der Stunde macht das Leben von Straßen-Anwohnern an den Motorradlärm-Hotspots in den Naherholungsgebieten zur Hölle. Die Analogie zum Diesel-Skandal: Die Industrie umgeht konsequent die Messzyklen der Normen – alles legal. Das sagen auch Politik, Behörden, Polizei – tun nichts dagegen und verweisen nach Brüssel.

Der BUND Landesverband Baden-Württemberg (Bund für Umwelt und Naturschutz) hat zusammen mit den VAGM e.V. Vereinigte Arbeitsgemeinschaften gegen Motorradlärm und diversen Anwohnerinitiativen vier besonders dreiste Lärm-Apologeten (in Technik oder im Geiste) ausgemacht – und stellt sie Ihnen zur Wahl.

 

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Die Nominierten

AUDI – für die Rennstrecke zu laut, für die Straße genau richtig

Audi macht seine serienmäßig lauten R8 und RS-Modelle auf der hauseigenen Rennstrecke leiser – wegen der Anwohner, die ein Klagerecht haben. Auf der Straße fahren die Modelle natürlich so laut wie irgend möglich. Da kann nämlich keiner klagen. Lärm-Vorsprung durch Technik … Das ist doch einen Vulgarius wert!

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BMW Motorrad – vom Paulus zum Saulus

BMW Motorräder waren in der Zeit vor 2010 Musterknaben in Sachen Lärm. Dann kamen die Auspuffklappen für alle R- und alle GS-Modelle – und der Krach. Über den Auspuff des aktuellen Spitzenmodells schreibt „Die Welt“: „…und man fragt sich, wie BMW den durch die Homologation bekommen hat“. Der rückwärts eingsprungene bayrische Saulus ist extrem preisverdächtig.

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EBERSPÄCHER – aus dem Diesel wird ein lärmender Bolide

Milliarden werden entlang der Verkehrswege in Lärmschutz investiert – und die Firma Eberspächer aus Schwaben macht sich auf, den in ihren Ohren zu dünnen Dieselsound mit nachträglich eingebauten Lautsprechern zu übertönen oder leise Elektromobilität mit Rennsportlärm „sicherer“ zu machen. So viel Grünsprech ist nur mit Gehörschutz erträglich – und hat das Zeug für einen Vulgarius.

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KESSTECH – System erkennt Lärmprüfung

Motorradlärm als Geschäftsmodell auf Kosten der Straßenanwohner: Kesstech ist Meister in der „legalen“ Umgehung von Lärm-Zulassungsnormen am Motorrad. Und damit werben die Unterfranken sogar: „Die Schalldämm-Klappen greifen künftig nur noch ein, wenn die Elektronik erkennt, dass der Endschalldämpfer einer Geräuschmessung unterzogen wird“. Diesel-Skandal lässt grüßen – das müsste doch für einen schamlosen Vulgarius reichen!

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Die Abstimmung ist beendet

Die Ergebnisse der Abstimmung werden in Kürze hier veröffentlicht.